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FTL – Faster Than Light (Subset Games)

Faster than light, faster than death

FTL – Faster Than Light (Subset Games)

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Das Licht hat eine Geschwindigkeit von 1.079.252.848,8 km/h im Vakuum. Die Crew der Kestrel ist Dank Überlicht-Antrieb schneller als das, doch Gevatter Tod lässt sich nicht so leicht abhängen. PETER KLEMENT spielt Hase und Igel im All: Hinter sich die wilde Jagd und vor sich das Ungewisse…und Riesenspinnen, gottverdammte Riesenspinnen.

Faster than light, kurz FTL, gehört zum Genre der Rogue Likes, die ihre Spielwelt mit jedem Durchgang neu erschaffen und oft keine Möglichkeit bieten einen früheren Spielstand zu laden. Jedes neues Spiel ist ein Aufbruch ins Ungewisse und jeder Tod endgültig. Zuhause ist dieses Spielprinzip normalerweise in feuchten Kellerverliesen oder unheimlichen Spukschlössern, die ein wackerer Held bezwingen muss, ohne dabei ins Gras zu beißen. FTL macht aus dem Helden ein Raumschiff, mitsamt Crew, dessen Auftrag darin besteht vor der Rebellenflotte eine wichtige Information zu dem letzten Sammelpunkt der fast schon besiegten Föderation zu bringen. Die Karte unterteilt sich in eine Sternenkarte des jeweiligen Systems, in dem man sich befindet und eine Sektorenkarte, auf der man in das nächste System springt. Jeder Sprung ist ein Sprung ins Ungewisse, denn ob am Ziel ein freundliches Gesicht, ein bis an die Zähne bewaffnetes Schmugglerschiff oder ein Ionensturm wartet, wissen die angehenden Kommandeure erst, wenn sie schon mitten im Schlamassel stecken und es Laserfeuer hagelt.

Captain Kirk does not approve

Wenn man so will, ist FTL die Geschichte vom Hase und Igel mit einigen teuflischen Twists: Ein Armee aus Igeln hat den bekannten Weltraum erobert und rückt unerbittlich die Rennstrecke herauf und am Ende wartet ein Igel mit einer Schrotflinte auf den fast zu Tode gehetzten Hasen, um ihm den Schädel wegzublasen. So ungefähr fühlt sich der erste Durchgang des Spiels an, wenn man es schafft sein Schiff überhaupt bis zum Ende zu bringen und nicht vorher schon in die Luft gesprengt, von irren Wissenschaftlern geentert oder in einem Anflug von Humanismus à la Captain Picard armen Seelen hilft, die von Riesenspinnen angegriffen werden…gottverdammten Riesenspinnen.

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Wer in diesem Weltall überleben will, der muss ein Badass der kirkschen Schule sein. Die Mission geht vor und geholfen wird nur, wenn dafür genug Material für ein Antriebsupgrade, eine neue Waffe oder ein dringend gebrauchtes Crewmitglied abfällt. Den nach den ersten Katastrophen ist klar, dass zumindest eine Schutzweste her muss, um den Igel mit der Schrotflinte zu überleben. Danach kommt übrigens Phase Zwei: Ein Igel in einem Panzer. Das überlebt nur, wer sein Schiff von der Rostlaube am Beginn der Reise zu Raumschiff Enterprise aufmöbelt: Schilde, Teleporter, Antrieb und viele große Waffen. Bonus sind Drohnen und ein Tarnschild. Denn, liebe Weltraumkadetten, der Weltraum ist ein Arschloch und im Vakuum kann euch keiner „FUCK“ rufen hören, wenn eine Angriffsdrohne eure Brücke durch ein Loch in der Hülle entert.

Von Fußgängern und Kapitänen

Es bleibt natürlich die Frage, warum überhaupt in den Weltraum starten, wenn da draußen nur hämisch grinsend der Tod nach jedem Sprung auf einen lauert. Die Antwort ist, dass durch die Unerbittlichkeit das Erlebnis an Bedeutung gewinnt: Fünf Typen in Battlefield 3 erschossen? Bedeutungslos, nach 45 Sekunden stehen sie wieder auf dem Schlachtfeld. In Max Payne 3 eine Kugel mit dem Gesicht gestopp? Egal, nach einem kurzen pädagogischen Hinweise „Versuch nicht mit deinem Gesicht Kugeln zu fangen!“ geht es von einem Checkpoint aus wieder von vorne los, als wäre nichts gewesen. Die Frage ist, seid ihr willens einen Pixelhaufen namens Willow in einen brennenden Maschinenraum zu schicken, auch wenn sie nicht mehr lebend raus kommt und ihr ohne einen fähigen Maschinisten eh am Arsch seid, weil der Igel am Ende der Galaxie euch ein kleinwagengroßes Loch in eure Schiffshülle stanzt. Werdet ihr trotzdem weiter laufen so schnell euch eure müden Beine tragen und euch dem Igel stellen und werden eure letzten Worte ungefähr diese sein, kurz bevor es euer kleines, tapferes Schiff zerreißt. Werdet ihr direkt danach einen neuen Wettlauf mit dem Tod starten? Dann ist FTL ein Spiel mit dem ihr sehr viel Spaß haben werdet und irgendwann werdet ihr nicht nur schneller sein als das Licht, ihr werdet schneller sein als der Tod. Falls nicht, geht besser weiter zu Fuß, es ist besser für eure seelisches Wohlbefinden.

Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen

Originaltitel: FTL – Faster Than Light
Plattformen: Windows, Mac, Linux
Entwickler: Subset Games
Veröffentlicht von: Subset Games

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