„Bandidas“ von Joachim Roenning und Espend Sandberg
Zickenkrieg um Mexiko
„Bandidas“ von Joachim Roenning und Espend Sandberg
Eigentlich war es längst überfällig, dass Salma Hayek und Penelope Cruz einen Film zusammen drehten. In „Bandidas“ ritten die beiden diesen Sommer nun erstmals über die Leinwand und setzen ihren Charme und ihre Schiesseisen im Dienste Mexikos ein. Einen Oscar haben sie dafür nicht verdient. Ein vergnügtes Schmunzeln aber schon.
Von Lukas Hunziker.
Das vorlaute Bauernmädchen Maria (Penelope Cruz) und Sara (Salma Hayek), die Tochter eines wohlhabenden Bankdirektors, trennen Welten. Zumindest so lange, bis ein Mr. Jackson im Auftrag einer amerikanischen Bank die mexikanischen Banken aufkauft und als Mittel zu diesem Zweck die Väter der beiden Señoritas ermordet. Die beiden treffen sich, als sie zufällig die gleiche Bank überfallen – Maria um dem leidenden Volk zu helfen und Sara, um ihren Vater zu rächen. Obwohl sich die beiden erst nicht ausstehen können und sich immer wieder buchstäblich in die Haare fallen, merken sie bald, dass es in ihren Händen liegt, Mexiko aus den Händen Jacksons und der amerikanischen Bank, die er vertritt, zu befreien. Also suchen die beiden Bandidas den ehemaligen Bankräuber Bill Buck auf, um dessen Handwerk zu lernen. Während sie Schiessübungen machen hat Mr. Jackson jedoch einen Kriminalisten aus New York kommen lassen, der den zwei aufrührerischen Frauen das Handwerk legen soll.

Wer kann besser küssen?
„Bandidas“ spielt auf witzige Weise mit Westernklischees, nur dass es diesmal halt die Frauen sind, welche dem kaltblütigen Bösewichten den Gar ausmachen. In einem schon fast schwindelerregenden Erzähltempo begleiten der Zuschauer die beiden schönen Cowgirls auf ihren Raubzügen. Während diesen liefern streiten sie sich immer wieder, wer besser küssen kann und ob Marias Schiesskunst oder Saras Intelligenz für die Banküberfälle dienlicher sind. Einen guten Western darf man nicht erwarten – eine unterhaltsame Komödie mit Westernallüren schon. Die Geschichte ist zwar sehr begrenzt originell, trotz des ungewohnten Geschlechts der Hauptfiguren, aber Penelope Cruz und Salma Hayek könnten vereint wahrscheinlich jeden Film retten. Der Charme der beiden genügt, „Bandidas“ zu kurzweiliger Sonntagabendunterhaltung zu machen.
Ausstattung
Das Bonusmaterial, welches die DVD zu bieten hat, ist eher schäbig. Das ‚Making of‘ verrät kaum etwas wissenswertes über die Entstehung des Films – ausser dass Cruz und Hayek schon immer mal einen gemeinsamen Film machen wollten und die Westernidee ganz lustig fanden. Wirklich schlimm ist es nicht, dass das ‚Making of‘ nicht in der Kategorie „Best Documentary Short“ für die Oscars kandidieren kann. Der Film lässt einem kaum hoffen, dass eine der beiden Schauspielerinnen ihn als Parabel für die ökonomische Ausnutzung Mexikos durch die USA zu entlarven vermag. Zudem ist die DVD überall so günstig zu haben, dass man sich wegen dem langweiligen ‚Making of‘ kaum nerven darf.
Seit dem 22. Januar 2007 im Handel.
Originaltitel: Bandidas (Frankreich, Mexiko, USA 2006)
Regie: Joachim Roenning und Espend Sandberg
Darsteller: Penelope Cruz, Salma Hayek, Sam Shepard, Steve Zahn
Dauer: 89 Minuten
Bildformat: 2.35:1
Sprachen: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Audio: Dolby Digital 5.1
Bonusmaterial: Making of, Trailer, Cast & Crew Filmographien
Vertrieb: UfA Home Entertainment
Im Netz
www.bandidas-film.de