„Die Vorahnung“ von Mennan Yapo
Zurück in die Zukunft, vorwärts in die Vergangenheit
„Die Vorahnung“ von Mennan Yapo
Mal lebt er, mal ist er tot: Linda Hanson erlebt die schlimmste Woche ihres Lebens in verwirrter Abfolge der Wochentage und bewegt sich dabei auf den Mittwoch zu, an dem ihr Mann bei einem Unfall ums Leben kommt. Um dies zu verhindern, versucht sie Vergangenheit und Zukunft irgendwie zusammenzubringen. Was kompliziert klingt, hat Mennan Yapo bestechend einfach inszeniert, wenn auch mit dem einen oder anderen Logikfehler.
Von Lukas Hunziker.
Ihr Leben scheint die perfekte Familienidylle zu sein, sie wohnt in einem wunderschönen alten Haus, hat zwei wunderbare Töchter und einen Mann, der nichts zu wünschen übrig lässt. Doch dann klingelt an der Tür, wen man nie an seiner Tür klingeln sehen möchte: ein Polizist mit gesenktem Blick, der zu einem „Ma’am, es tut mir leid ihnen mitzuteilen …“ ansetzt. Lindas Mann Jim ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Nach einem der schwersten Tage ihres Lebens schläft abends auf dem Sofa ein – um am nächsten Morgen im Bett aufzuwachen und Jim in der Küche beim Frühstück zu finden. War alles nur ein Traum? Hat der Unfall nie stattgefunden? Einen Tag lang glaubt Linda, ihr Glück doch nicht verloren zu haben, doch als sie am dritten Tag ins Wohnzimmer kommt, warten die Trauergäste, um sie zur Beerdigung zu begleiten. Langsam dämmert es der zunehmend verwirrten Linda, dass sie die Tage vor und nach dem Unfall in ungewöhnlicher Reihenfolge erlebt.

Spannend und unprätentiös
Die Stärke von „Die Vorahnung“ ist es, dass der Film nicht versucht, diese ungewöhnliche Reihenfolge mit irgendwelchem mystischen Quatsch zu erklären. Obwohl die Story jenseits aller Realität liegt, befürchtet man zu Unrecht einen schlechten Mysterythriller. Die Geschichte dreht sich einzig und allein um Linda, die während dem Hin-und-Her zwischen vorgestern und übermorgen herausfindet, dass die Idylle ihres Vorstadtlebens schon vor dem Unfall zu bröckeln begann. Thriller und Drama mischen sich, und dies geht fast bis zum Schluss gut. Erst gegen Ende der 90 Minuten (perfekte Länge für den Film) schwappt der Film ein bisschen ins Melodrama hinein. Spannend und dicht bleibt er jedoch über die ganze Länge, Sandra Bullock trägt den Film mit einer relativ unklischierten Darstellung einer verwirrten und trauernden Mutter und Musik und Bilder werden glänzend zur Unterstützung der unheimlichen Atmosphäre eingesetzt. Grössere Abzüge muss man dem Film einzig für seine teils frappanten Logikfehler geben, welche die wirklich originelle Idee des Zeitchaos etwas trüben. Gut unterhalten tut „Die Vorahnung“ aber allemal.
Ausstattung
An Bonusmaterial hat die DVD einiges zu bieten. Das 15minütige Making of, das leider etwas zu sehr auf Sandra Bullock ausgerichtet ist, wird ergänzt durch Interviews mit Cast und Crew, einem Featurette, welches die Geschichte in geordneter chronologischer Reihenfolge nacherzählt, und einem 10minütigen kommentarlosen ‚Behind the Scenes‘. Kommentare zum Film gibt’s dafür gleich doppelt: einen Audio-Kommentar sprechen Regisseur Mennan Yapo und Sandra Bullock auf Englisch, einen Yapo und Kameramann Torsten Lippstock auf Deutsch. Juwel des Bonusmaterials sind jedoch die Outtakes, welche zu den lustigsten gehören, die wir in letzter Zeit auf DVDs gesehen haben.
Seit dem 14. März 2008 im Handel.
Originaltitel: Premonition (USA 2007)
Regie: Mennan Yapo
Darsteller: Sandra Bullock, Julian McMahon, Nia Long, Kate Nelligan, Amber Valletta, Peter Stormare
Genre: Thriller
Dauer: 92 Minuten
Sprachen: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch
Bild: 2.40:1
Audio: 5.1 Dolby Digital
Bonusmaterial: Audiokommentare mit Regisseur, Kameramann und Sandra Bullock, Making of, Featurette, Behind the Scenes, Deleted Scenes, Filmpannen, Interviews, Trailer, Fotogalerie
Vertrieb: Impuls
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