Schnapsidee Burkaverbot

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Schnapsidee Burkaverbot

© Juan Carlos Martin
© Juan Carlos Martin

Der Islamische Glaube leidet momentan weltweit unter dem schlechten Ruf, welcher ihm seine fundamentalistischen Randgruppierungen bescheren. Auch die Schweiz in ihrer scheinbaren Neutralität spielt mit absurden Ideen, um Islamgläubige vor ihren angeblich mittelalterlichen Praktiken zu schützen. Das Gedankenspiel mit dem Burkaverbot ist der aktuelle Höhepunkt einer anmassenden Islambevormundung.

Von Lukas Hunziker.

Die Burka, ein Ganzkörperschleier, der Teil der Kleidungsvorschrift in gewissen strengen muslimischen Glaubensgruppierungen ist, war schon immer ein Stein des Anstosses für den Westen. Als die extremste Art der Vermummung ist die Burka gerade der Emanzipationsbewegung ein Dorn im Auge, da sie, so Julia Gerber-Rüegg, Co-Präsidentin der SP-Frauen*, gegen „das Selbstbestimmungsrecht der Frau“ verstosse. In den Augen unvermummter westlicher Frauen ein Symbol der Herrschaft von Mann über Frau, ein Zeichen der Unterwerfung, wird nun darüber diskutiert, die Burka in der Schweiz zu verbieten. Niemand scheint dabei jedoch weit genug zu denken, um zu realisieren, was man damit tun würde.

Völlig zurecht wird argumentiert, dass es in der Schweiz nicht geduldet werden kann, dass jemandem seine Kleidung vorgeschrieben wird, obwohl dieser sie als Einschränkung seiner Freiheit empfindet. Kleidervorschriften sind erlaubt in Clubs, in Betrieben, an besonderen Anlässen – für die Privatsphäre jedoch darf es sie nicht geben. Gerade dies ist das beste Argument gegen ein Verbot. Ein Verbot nämlich ist immer eine Einschränkung der Freiheit, und ein Verbot eines bestimmten Kleidungsstücks ist genauso eine Kleidervorschrift wie es die Anordnung desselben wäre. Mit anderen Worten, ein Burkaverbot, für welche die heldenhafte Frauendelegation aus der CVP, die auch in den überstürzt emanzipatorischen Kreisen der anderen Parteien Unterstützung findet, steht, würde muslimische Frauen ihres Rechts auf Selbstbestimmung gerade berauben.

Nichts mehr als ein Sack auf dem Kopf?

Ihre Parolen mag die Burka-Verbots-Fraktion als engagierte Frauenrechtlerinnen auszeichnen, entlarvt sie aber gleichzeitig als dem Islam gegenüber so voreingenommen wie eine durchschnittliche amerikanische Soldatenmutter. Eine politische Motion wird hier einzig auf der absurden und engstirnigen Annahme entworfen, dass islamische Frauen das Tragen eines Schleiers als ebenso freiheitsberaubend empfinden, wie dies eine Schweizerin empfinden würde, der man einen Sack über den Kopf stülpt. Die Bedeutung des Schleiers wird von Gerber-Rüegg radikal missverstanden, wenn sie behauptet, er degradiere Frauen zu seinem Sexualobjekt.

Tatsächlich sehen doch einige muslimisch-gläubige Frauen den Schleier als etwas, was sie gerade vor dieser Sexualisierung beschützt. Auch wenn der Westen es nicht verstehen kann, so gibt es auch bei uns junge Muslime, deren Aussehen und Kleidung sich nicht von Schweizer Jugendlichen unterscheidet, die sich vorstellen können, in der Ehe einen Schleier zu tragen. Das mag einer Generation weh tun, die ihre persönliche Freiheit über die Verbrennung von BHs erreicht hat. Dabei sollte gerade jene Generation wissen, dass man dann unfrei ist, wenn einem eine andere Lebensphilosophie aufgedrängt wird.

Bei all ihrem Eifer scheinen Frau Gerber-Rüegg und Konsorten zu vergessen, worum es Ihnen eigentlich gehen sollte: muslimische Frauen, die in der Schweiz leben, sollten das Recht haben, selbst zu entscheiden, wie sie sich kleiden. Dies über ein Verbot bestimmter Kleidungsstücke zu erreichen, ist schlichtweg blödsinnig. Wer gegen seinen Willen einen Schleier, oder sogar eine Burka tragen muss, wird kaum freier sein, wenn er diese per Gesetz ablegen muss. In diesem Fall ginge das Bestimmungsrecht über den Körper der Frau nur vom Mann an den Staat über. Und man darf zurecht daran zweifeln, ob es das ist, was wir wollen.

* Die Aussagen von Frau Gerber-Rüegg entstammen der Gratiszeitung 20 Minuten vom 24. Juni 2009.

Lukas Hunziker

Lukas Hunziker ist Gymnasiallehrer für Deutsch und Englisch. In seinem Garten stehen drei Bäume, in seinem Treppenhaus ein Katzenbaum. Er schreibt seit 2007 für nahaufnahmen.ch.

10 thoughts on “Schnapsidee Burkaverbot

  • 12.05.2010 um 01:27 Uhr
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    Ein Burkaverbot macht Sinn. Es geht nicht um den Islam. Burkas werden ausschliesslich in Pakistan und Afghanistan getragen. Das beweist, dass es sich nicht um eine islamische Vorschrift handeln kann. Die Burka ist vielmehr ein Mittel, mit dessen Hilfe Männer ihre Frauen kontrollieren können. Frauen dürfen sich nur ihren Ehemännern und nahen Verwandten zeigen. Auf die Strasse dürfen sie nur mit Erlaubnis des Mannes und mit Burka. Sowas ist frauenfeindlich, menschenrechtswidrig und menschenverachtend. Daher gehört es verboten. Man muss ein Zeichen setzen.

  • 12.05.2010 um 12:52 Uhr
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    Ich bin mir nicht sicher, ob du den Artikel wirklich gelesen hast. Es ist schade, dass von Befürworterseite immer dieselben stereotypen Argumente kommen, die einfach nicht stichhaltig sind. Mit dem Burkaverbot erreicht man nichts, denn alle Frauen, die eine Burka tragen, weil ihr Mann sie damit unterdrückt (und das sind nicht alle!), werden danach einfach aus der Öffentlichkeit verschwinden und zu Hause bleiben, weil sie ihn tragen dürfen, oder sie werden ihn tragen und die Bussen bezahlen. Das Verbot ist ein Beruhigungsmittel für engstirnige Schweizer, ganz nach dem Motto: „wenn ich sie nicht sehe, dann gibt es sie nicht“. Nenn mir ein einzigen Beispiel aus der Geschichte, wie ein Verbot eine Ideologie erfolgreich bekämpft hat. Es gibt keines. Leute, die ein Burkaverbot fordern, haben ein ähnlich beinträchtigtes Blickfeld wie Leute, die eine tragen.

  • 30.05.2010 um 20:36 Uhr
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    Das ist doch lächerlich was du sagst. Nur weil man Mühe bei der Strafverfolgung hat, muss man noch nicht menschenverachtendes Verhalten tolerieren. Ein Verobt macht deshalb Sinn weil wir in unserer Gesellschaft die Diskrimninierung von Frauen nicht dulden. Wer seine Frau zuhause einsperrt macht sich der Freiheitsberaubung schuldig und ist somit ein Krimineller. Dasselbe gilt für Leute, die ihre Frauen Zwingen eine Burka zu tragen. Kriminalität ist nicht zu dulden.

  • 01.06.2010 um 17:03 Uhr
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    Ich muss dasselbe antworten wie vorher: du scheinst den Text nicht gelesen zu haben. Ich bin nicht gegen das Verbot, weil die Strafverfolgung schwierig ist. In deinem Beispiel ist die noch schwieriger: beweis erstens einmal, dass eine Frau, die zu Hause bleibt, dazu gezwungen wird, und zweitens, dass sie immer zuhause ist. Ich kann mich nur immer und immer wieder wiederholen: Dass eine Verschleierung in jedem Fall ein Symbol der Unterdrückung ist, ist die westliche Illusion von Leuten, die nicht begreifen, dass ihre eigenen Wertvorstellungen und kulturellen Errungenschaften nun mal nicht von allen als die einzig richtigen erkannt werden. Das Burkaverbot ist Kulturimperialismus verkleidet als Gutmenschentum.

  • 25.07.2010 um 14:13 Uhr
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    „Schnapsidee Burkaverbot“ –
    sicher, schon deshalb, weil aus ganz praktischen Erwägungen heraus kaum eine Muslima in Europa eine Burka tragen wird. Die Frauen auf dem Bild tun es ja auch nicht.

    Offenbar trauen sich Politiker im Jahre 2010 entweder schon nicht mehr, dem gemeinen Volk geistig den Unterschied zwischen einer Burka und dem hier abgebildeten Kleidungsstück zuzumuten oder die Bezeichnung wurde bewußt gewählt, um die Stimmung entsprechend zu beeinflussen. Inzwischen haben einige Journalistinnen Selbstversuche mit afghanischen Burkas in europäischen Großstädten gemacht und dabei erfahren, weshalb das Kleidungsstück hier von niemandem getragen wird.

    Die Frage ist deshalb, was die Burka-Verbots-Fraktion umtreibt?
    Es ist zwar klar, daß „eine Generation, die ihre persönliche Freiheit über die Verbrennung von BHs erreicht hat“ mit anderen Wert-Vorstellungen lebt als eine Muslima. Freilich, die gesellschaftlichen Veränderungen, die letztlich zur in den 70er Jahren die Neufassung des (deutschen) § 180 StGB erzwangen, der bis dato den Vermietern mit Haft drohte, sollten sie unverheirateten Untermietern ihre Wohnung bereitstellen, waren schon ein Verdienst der 68er Generation.

    Aber bei objektiver Betrachtung hat „die Verbrennung des BHs“ nicht tatsächlich zur Befreiung der Frauen geführt. Befreit ist heutzutage vielmehr der männliche Blick auf mehr oder weniger große Flächen nackter weiblicher Haut, um das einmal recht drastisch auszudrücken. Frauen werden in mehr als ausreichend Fällen vor allem nach ihrem Äußeren und nicht nach ihren Charaktereigenschaften und Fähigkeiten beurteilt. In Marketingprozessen trägt in der Regel der Körper einer Frau die Werbebotschaft und nicht das beworbene Produkt; man kann den Leuten jeden Sch… anbieten, solange er nur von einem freundlich lächelnden Model in die Kamera gehalten wird.

    Insofern wäre es mehr als einen Gedankengang wert sich zu fragen, ob die Attraktivität des Islam unter europäischen Frauen nicht auch darin begründet ist, daß dessen Kleidungskodex eine verlockende Alternative zum quasi allgegenwärtigen Schönheitswahn darstellt. Man findet durchaus Frauen, die die Lebenszeit, die sie vor dem Kosmetikspiegel verbringen und das Geld, was sie für die neueste Mode rauswerfen, viel lieber anderweitig nutzen würden. Oder die sich ständig hintenan gestellt fühlen, weil sie mit ihrer Figur nicht ins Klischeeraster passen.

    „Mit dem Burkaverbot erreicht man nichts, denn alle Frauen, die eine Burka tragen, weil ihr Mann sie damit unterdrückt (und das sind nicht alle!), werden danach einfach aus der Öffentlichkeit verschwinden und zu Hause bleiben, weil sie ihn nicht tragen dürfen, oder sie werden ihn tragen und die Bussen bezahlen.“

    Vor allem ersteres. Denn setzt man voraus, daß tatsächlich ein naher Verwandter die Gewalt über eine Frau ausüben würde, sie in eine
    Burka zu zwingen, so ist es nur logisch, daß er ihr die Haustüre abschließt, sofern dieses Mittel nicht mehr zur Verfügung steht – man könnte diesbezüglich bspw. einmal den Fall aus Italien zur Kenntnis nehmen (500 Euro Geldstrafe wegen des Betretens des örtlichen Postamtes durch die Ehefrau gegen einen arbeitslosen Familienvorstand). Daß man ihr damit keinesfalls hilft, ist für jeden denkenden Menschen offensichtlich – also ist dies nach Lage der Dinge von den Verbotsbefürwortern entgegen ihrer hehren Beteuerungen auch gar nicht beabsichtigt. Im Gegenteil, sie machen sich mit der Forderung nach dem Gesetz tatsächlich zum Verbündeten eines solchen Mannes.

    Alexander schrieb:

    „Wer seine Frau zuhause einsperrt macht sich der Freiheitsberaubung schuldig und ist somit ein Krimineller. Dasselbe gilt für Leute, die ihre Frauen zwingen eine Burka zu tragen. Kriminalität ist nicht zu dulden.“

    Das stimmt zwar, aber Realitätsferne und bloße Lippenbekenntnisse helfen nicht wirklich.

    Das Betreten einer fremden Wohnung und die Wegnahme der dort befindlichen Gegenstände ist ebenso strafbar. Weil aber weder die bloße Regelung im Strafgesetzbuch noch die Existenz der Polizei Diebstähle verhindert, empfiehlt letztere den Bürgern, zusätzlich zum gesetzlich normierten Verbot auch noch ihre Wohnungen abzuschließen. Deine Meinung zu Ende gedacht ist schon das nichts anderes als eine Bankrotterklärung der Staatsorgane.

    Gewalt gegen Frauen ist in Europa nichts Neues – in der Familie, in der Wirtschaft und auch in der Öffentlichkeit. Die Politik hat hierbei die Grenzen von Ankündigungen, Absichtserklärungen und diverser anderer populistischer Maßnahmen hinreichend belegt und sucht zum einen mit der Schaffung neuer Probleme nichts anderes, als von den mäßigen Erfolgen bei der Lösung der bereits vorhandenen abzulenken. Und zum anderen setzt sich halt jeder parlamentarische Hinterbänkler gerne auf die Sau, die andere grade durchs Dorf treiben.

  • 25.07.2010 um 15:04 Uhr
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    Nachbemerkung:

    Der Satz

    „Freilich, die gesellschaftlichen Veränderungen, die letztlich zur in den 70er Jahren die Neufassung des (deutschen) § 180 StGB erzwangen, der bis dato den Vermietern mit Haft drohte, sollten sie unverheirateten Untermietern ihre Wohnung bereitstellen, waren schon ein Verdienst der 68er Generation.“ sollte besser lauten

    „Freilich, die gesellschaftlichen Veränderungen, die letztlich den Fortfall des (deutschen) § 180 RStGB (Vorschubleisten der Unzucht) erzwangen, waren schon ein Verdienst der 68er Generation.“

  • 29.07.2010 um 19:19 Uhr
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    Leute, es ist klar:
    In den Ländern, wo Burkas getragen werden müssen, werden Frauen wie Sklavinnen gehalten. Es gibt einen logischen Zusammenhang zwischen Kleiderzwang für Frauen und groben Rechtseinschränkungen. Der Isam ist im Uebrigen keine Religion nur, sondern ein ungerechtes „Rechts“- und Gesellschaftssystem. Darum ist die Burka nun mal ein Symbol von Versklavung.

    Und ja: Die Geschichte der Frauenbefreiung hat seinen Weg in die Schweizer Geschichtsbücher noch nicht wirklich gefunden. Vor 30 Jahren wurden sexueller Missbrauch und Gewalt in der Ehe unter ebenso fadenscheinigen Begründungen wie oben von Lukas angegeben, nicht geandet. (Nicht beweisbar, schwierig nachzuweisen, etc.).

    Mensch, es ist doch nicht entscheiden, wie schwierig ein Verbrechen nach zu weisen ist, sondern ob es eines ist!

    @Uwe
    Alexander schrieb:

    “Wer seine Frau zuhause einsperrt macht sich der Freiheitsberaubung schuldig und ist somit ein Krimineller. Dasselbe gilt für Leute, die ihre Frauen zwingen eine Burka zu tragen. Kriminalität ist nicht zu dulden.”

    Uwe schrieb:
    Das stimmt zwar, aber Realitätsferne und bloße Lippenbekenntnisse helfen nicht wirklich.

    Gut, dass du auch so denkst. Hier auf diesem Blog schreiben wir alle. Handeln tun wir ebenfalls. Wenn du willst, auch zusammen. Für eine gerechte Welt.

  • 30.07.2010 um 09:32 Uhr
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    „Der Isam ist im Uebrigen keine Religion nur, sondern ein ungerechtes “Rechts- und Gesellschaftssystem.“

    Also das kann jetzt wirlich nicht dein Ernst sein. Wenn der Islam keine Religion ist, dann auch das Christentum, der Buddhismus, der Hinduismus und die jüdische Religion nicht. Ich kann mich nur wiederholen: es gibt viele islamische Frauen, die den Schleier aus freiem, eigenen Willen tragen, ohne dass ein Mann es ihnen auch nur empfehlen würde. Natürlich wird er an vielen Orten zur Unterdrückung der Frauen instrumentalisiert, und das ist schrecklich, aber das Bild, dass alle Frauen mit Schleier unterdrückt und unfrei sind ist ein Mythos des Westens, der den Horizont einer knieenden Ameise hat.

  • 14.08.2010 um 14:12 Uhr
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    Hallo!
    @ lukas…es ist wirklich schön zu sehen das es noch menschen gibt die sich nicht durch hetzte und medien verblenden lassen. noch schöner ist es zu sehen das menschen mit wissen reden und vorher nachdenken. im gegensatz dazu ist es echt trurig und lächerlich wie viele unwissende und ungebildetet leute dinge behaupten die überhaupt nicht der realität entsprechen! ich bin deutsche muslima und kenne in unsere moschee und in meinem bekanntenkreis (ca. 300-500 muslimas) nicht eine einzige die dazu gezwungen wird und kann über solche argumente wirklich nur lachen! nun frage ich die leute die sowas behaupten mit wieviel muslimen sie denn gesprochen haben ? wieviel muslimas kenne sie, das sie so eine aussage fällen? wenn sie ehrlich sind wird die antwort sein wir haben das gelesen ode gehört und kennen selber nicht einen einzigen muslim …lächerlich! IHR könnt einem leid tun!

  • 15.08.2010 um 07:47 Uhr
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    Die Frage nach der Freiwilligkeit ist uns doch auch deshalb so unangenehm, weil sie uns selbst betrifft. Wir, d.h. alle Nicht-Muslime, sprechen den Muslimas rundweg die Möglichkeit ab, sich freiwillig für den Schleier oder die Burka zu entscheiden. Wenn eine Muslima hinsteht und sagt, doch, sie trage den Schleier freiwillig, dann steht sie sofort in Verdacht, einer subtilen Gehirnwäsche unterzogen worden zu sein. Wir dagegen behaupten, über unser Leben frei zu entscheiden und feiern unsere Individualität – seltsamerweise sind aber unsere Kleidung, unser Medienverhalten, unsere Freizeitgestaltung etc. zum grössten Teil absolut massenkonform. Entspricht es unserem innersten Bedürfnis, dieses Jahr Pastellfarben zu tragen und im nächsten Schlaghosen? Oder unterliegen wir etwa der subtilen Gehirnwäsche der Bekleidungsindustrie? Wären in dem Fall also die Muslimas die echten Individualistinnen? Bevor wir behaupten, jemand agiere nicht frei, wäre es angebracht, einmal die eigenen Entscheidungen auf ihre Freiheit hin zu überprüfen.

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