„Hinter Kaifeck“ von Esther Gronenborn

Wenn die Vergangenheit dein Schicksal ist, gibt es kein Entkommen

„Hinter Kaifeck“ von Esther Gronenborn

Hinter Kaifeck 1

Das „Texas Kettensägen Massaker“, „Zodiac“ oder „Das Schweigen der Lämmer“ – einige der unheimlichsten Filme tragen den Zusatz „basierend auf einer wahren Geschichte“. „Hinter Kaifeck“ trägt ihn auch.

Von Thorsten Klein.

True-Crime-Stories sind in Amerika ein eigenes literarisches Genre, in dem es um mysteriöse Verbrechen geht, die so absurd scheinen, dass sie nachwirken. Auch in Deutschland gibt es solche Fälle. Etwa jene Morde, die sich vor 80 Jahren in Niederbayern ereignet haben. Eine vierköpfige Familie, die im Dezember 1928  in ihrem eingeschneiten Hof von einem oder mehreren Killer in die Scheune gelockt und regelrecht hingerichtet worden ist. Dieses grausame Verbrechen bildet das Setting für den Mystery-Thriller „Hinter Kaifeck“.

Das Geheimnis des dritten Auges
Ein junges Mädchen im roten Kleid läuft durch einen dichten Wald. Etwas Fremdes, bedrohliches folgt ihr. Sie erreicht einen Hof, auf dem sie offenbar zu Hause ist und glaubt sich dort in Sicherheit. Doch das ist sie nicht…
Diese Rückblende bildet den Einstieg zu einer Handlung, die im Hier und Jetzt spielt. Ein Fotograf  (Benno Fürmann) ist mit seinem kleinen Sohn auf dem Weg, um ein gemeinsames Wochenende zu verbringen. Die Eltern sind getrennt und Vater und Sohn finden nicht so richtig zueinander, denn für den Fotografen Marc zählt nur sein Beruf, die Fotografie. Schliesslich führt sie die Landstrasse auf einen seltsamen Hof. Der Sohn will weiter, den Vater befallen Visionen: er hat offenbar das dritte Auge.

Hinter Kaifeck 2

Das wünscht sich der Zuschauer auch irgendwann, denn anders steigt man nicht so recht bei der diffusen Handlung, die Vater und Sohn mit jenem grausamen Verbrechen von damals konfrontieren soll und eine Lösung anbietet, die hier nicht verraten werden soll. Dem atmosphärischen Einstieg folgt ein gruselig schlechter Film, der auch für Freunde des Mystery-Genres nur schwer durchzustehen ist und  deutlich aufzeigt, dass auch „wahre Verbrechen“ im Kino nicht ohne eine gute Story auskommen…

Ausstattung
Neben den üblichen Kommentaren, Trailern und einem Making – Of gibt es ein interessantes Interview mit einem Lokalreporter, der sich in den Fall vertieft hat und die Hintergründe erläutert. Fast spannender als der Film.


Seit dem 2. Oktober 2009 im Handel.

Originaltitel: Hinter Kaifeck (Deutschland 2009)

Regie: Esther Gronenborn
Darsteller: Benno Fürmann, Alexandra Maria Lara

Genre: Mystery, Thriller
Dauer: 83 Minuten

Bildformat: 1,78:1 (anamorph)
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Audio: 5.1 dolby digital

Bonusmaterial: Behind the Scenes, Interview, Deleted Scenes, Fotogalerie, Trailer, Wendecover

Vertrieb: Impuls


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