„District 9“ von Neill Blomkamp

Von Aliens und anderen Monstern

„District 9“ von Neill Blomkamp

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Ein Raumschiff strandet über Johannesburg. Im Raumschiff findet man über eine Million ausserirdische Lebensformen und gewährt ihnen Asyl in einem speziell für sie erstellten Distrikt. Als die Ausserirdischen umgesiedelt werden sollen, kommt es zu unerwarteten Komplikationen.

Von Kevin Mc Loughlin.

Wikus van de Merwe (Sharlto Copley) soll im Auftrag der MNU – der Multinational United, einer privaten Sicherheitsfirma – die ausserirdischen Lebensformen aus dem stadtnahen Distrikt 9 in den neu angelegten Distrikt 10 umsiedeln. Durch die Abgeschlossenheit hat sich der Distrikt 9 hat in den zwanzig Jahren seines Bestehens in ein Slum mit massiver Kriminalität, hoher Armut und dichtem Gangaufkommen verwandelt. Während nun Wikus van de Merwe und seine Leute von Hütte zu Hütte gehen und die Bewohner dazu drängen den Räumungsbefehl zu unterschreiben, suchen Christopher Johnson (Jason Cope), sein Sohn und ein Freund – alle drei Aliens – nach Geräten aus denen sie eine merkwürdige Flüssigkeit in einen Kanister abfüllen. Als Wikus van de Merwe bei ihnen in der Hütter erscheint, findet er den Kanister, dessen Inhalt ihm ins Gesicht spritzt – mit ungeahnten Folgen. Als er sich langsam in einen Ausserirdischen zu verwandeln beginnt, wird er zum Verfolgten und findet in den Aliens Verbündete, mit denen er sich zusammenschliessen muss.

Apartheid und Xenophobie

Der Film erinnert zuerst ein wenig an „Cloverfield“ aus dem Jahre 2008. Beide Filme arbeiten mit handheld Kameras und unbekannten Schauspielern, um mehr Authentizität zu erlangen, sind aber gleichzeitig graphisch hochwertig gestaltet. Im Gegensatz zu „Cloverfield“ bietet „District 9“ jedoch eine tiefergehende soziokulturelle Ebene. Die Wahl des Schauplatzes – Johannesburg in Südafrika – überrascht erst einmal, wird aber schnell logisch, bedenkt man die Geschichte Südafrikas. „District 9“ kann als eine Anspielung an das Apartheidregime gesehen werden. Ähnlich wie früher dunkelhäutige Südafrikaner, werden in „District 9“ die ausseriridischen Lebensformen abgeschottet und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die unterliegenden Themata von Xenophobie und Unmenschlichkeit sind während des ganzen Filmes explizit auszumachen. Schon der Titel des Filmes erinnert an den berüchtigten District Six aus Apartheid Tagen. Die Verarbeitung der Themata, ohne gross reisserisch darauf herumzureiten und den Film in den Hintergrund zu drängen, ist eine der grossen Stärken von „District 9“, den man getrost als einen der besten Science-Fiction Filme der vergangenen Jahre bezeichnen kann.

© Studio / Produzent
© Studio / Produzent

Ausstattung

Die DVD kommt mit diversen Featurettes, wie einer Zusammenstellung entfernter Szenen und den Kommentaren des Regisseurs. Das Highlight stellt jedoch das Feature „Die Alien-Agenda“ dar, bei der man die Entstehung des Filmes von der ersten Idee bis hin zu den Geschehnissen hinter den Kulissen mit verfolgen kann.


Seit dem 10. April 2010 im Handel.

Originaltitel: District 9 (USA / Neuseeland 2009)
Regie: Neill Blomkamp
Darsteller: Sharlto Copley, Jason Cope
Genre: Science-Fiction, Thriller, Action
Dauer: 112 Minuten
Bildformat: 1:1.85 (16:9)
Sprachen: Deutsch, Englisch (DD 5.1)
Untertitel: Deutsch; Englisch; Türkisch
Audio: DD 5.1
Bonusmaterial: Kommentar des Regisseurs; Entfallene Szenen; Die Alien-Agenda
Vertrieb: Warner


Im Netz

Offizielle Seite und Trailer

One thought on “„District 9“ von Neill Blomkamp

  • 10.05.2010 um 00:47 Uhr
    Permalink

    „Von der Originalität der Form bleibt so gegen Ende leider nichts mehr übrig. Die Wahl der Blickwinkel wirkt am Ende des Films doch zu beliebig und hat ihre Schärfe verloren. Dennoch bleibt District ein herausragender Film, der vor allen Dingen wegen seiner inszenatorischen Originalität sehenswert ist und bleibt.“ ist der Fazit unseres Rezensenten

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