„Grown Ups“ von Dennis Dougan

Alternde Kindsköpfe

„Grown Ups“ von Dennis Dougan

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Passend auf den Sommer kommt mit „Grown Ups“ eine klassische amerikanische Familienkomödie in die hiesigen Kinos. Trotz fehlender Innovation und einem altbekannten Erzählmuster bietet der Film Unterhaltung für verregnete Augustnachmittage.

Von Kevin Mc Loughlin.

Der Film beginnt 1978, als fünf Freunde die Junior Basketball Liga gewinnen. Bei der folgenden Feier ermuntert sie ihr Coach, ihr Leben so zu leben, als seien sie auf dem Court und stets auf Sieg zu gehen. Es folgt ein Schnitt ins aktuelle Jahr. Der Coach ist gerade gestorben und die fünf Freunde von damals treffen sich an dessen Beerdigung. Da ist Lenny Feder (Adam Sandler), der sich zu einem erfolgreichen Agenten in Hollywood gemausert und die italienische Designerin Roxanne (Salma Hayek) geheiratet hat und mit ihr drei – völlig verzogene – Kinder hat. Eric Lamonsoff (Kevin James) behauptet er sei Miteigentümer einer Gartenmöbel Firma, was sich jedoch als Lüge herausstellt, weil er vor seinen alten Freunden nicht als Verlierer dastehen will. Er hat ebenfalls eine Frau und zwei Kinder, wovon der Sohn noch gestillt wird, obwohl er bereits vierjährig ist. Kurt McKenzie (Chris Rock) ist Hausmann, Vater zweier Kinder und erwartet mit seiner Frau zusammen das dritte Kind. Marcus Higgins (David Spade) ist ein ewiger Junggeselle und als einziger der Gruppe nicht liiert. Rob Hilliard (Rob Schneider) ist ein dreifach geschiedener Veganer, der mit Gloria (Joyce Van Patten) verheiratet ist, welche 30 Jahre älter ist als er. Die Gruppe nimmt die Beerdigung – kurz vor dem 4. Juli – zum Anlass mit Kind und Kegel gleich ein verlängertes Wochenende an einem See in New England zu verbringen – soweit der Rahmen der Geschichte.

Erinnerungen und eine Revanche

Was folgt ist ein Wochenende voller Slapstick Elemente, peinlichen Szenen und Witzen unterhalb der Gürtellinie. In einer Imbissbude trifft Lenny zudem auf Dickie, seinen Widersacher aus Kindheitstagen, der ihn zu einer Revanche des alles entscheidenden Spieles von 1978 drängt. Nach einem ereignisvollen Wochenende voller Kindheitserinnerungen, ernsteren und weniger ernsten Gesprächen und wiederholten Versuchen den Kindern die Natur näher zu bringen gipfelt die Geschichte – wie könnte es anders sein – in einem Rematch zwischen den beiden Teams am amerikanischen Nationalfeiertag. Als einer nach dem anderen erschöpft ausfällt entscheiden sich Lenny und Dickie zusammen mit ihren Söhnen ein Zwei-gegen-Zwei auszutragen.

© Studio / Produzent
© Studio / Produzent

„Grown Ups“ ist von Anfang an sehr durchschaubar und der Plot bietet nicht viel Neues, trotzdem bietet der Film ganz gute Unterhaltung. Wer Kino mit Anspruch will, befindet sich hier zwar im falschen Film, aber für ein paar Lacher ist „Grown Ups“ auf jeden Fall gut. Das liegt zum Einen an der absoluten Starbesetzung des fast kompletten Casts aus Saturday Night Live Anfang der 90er-Jahre und zum Anderen auch daran, dass einige Witze doch relativ unerwartet und wohlplatziert während dem Film auftauchen. Ein weiteres kleines Highlight bietet zudem Steve Buscemis Auftritt, als ein White Thrash Typ mittleren Alters. Der grosse Negativpunkt an „Grown Ups“ hingegen ist der mühsame Hang hin zum ewigen moralisieren – das hat einerseits mit dem Setting rund um den amerikanischen Nationalfeiertag zu tun, andererseits aber auch mit der ewig guten Persona Lenny Feder, der überall und immer alles richtig macht, was mit der Zeit doch eher ermüdend wird.


Seit dem 5. August 2010 im Kino.

Originaltitel: Grown Ups (USA 2010)
Regie: Dennis Dougan
Darsteller: Adam Sandler, Kevin James, Chris Rock, David Spade, Rob Schneider, Salma Hayek
Genre:Komödie
Dauer: 102 Minuten
CH-Verleih: Disney

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