nahaufnahmen.ch-Filmadvent: 11. Dezember 2010
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„Truffe“ von Kim Nguyen
Hinter dem elften Fensterchen tummeln sich erneut Extraterrestrische. Allerdings sind diese nicht hinter Menschen her, sondern hinter den teuersten Pilzen der Welt, welche in unserem heutigen Film Montreal überwuchern.
„Truffe“ war das Highlight der Filme aus Quebec, welche dieses Jahr am NIFFF gastierten, und wohl mit abstand die schrägste in diesem Jahr gesehen Komödie. In dieser versklaven pelzige, wurmähnliche Ausserirdische die besten Trüffelsucher von Montreal, und lassen diese für sie ein Trüffelimperium aufbauen. Doch sie haben die Rechnung ohne Alice, die Frau des stadtbesten Trüffelsuchers, gemacht, denn diese begibt sich auf die Spur ihres Mannes, der ebenso wie seine Eltern von den Aliens kontrolliert wird.
„Truffe“ erinnert, wie wir schon in unserem Bericht vom NIFFF festhielten, inhaltlich an Jean-Pierre Jeunet und formal an Jim Jarmush. Trocken, stilsicher und todernst wird die absurde Geschichte erzählt, als sei sie ein sozialrealistisches Liebesdrama. Regisseur Kim Nguyen hat bewiesen, dass eine gute Story und eine innovative Inszenierung derselben für einen Film wichtiger sind als ein grosses Budget; die Aliens wirken trotz ihrem lächerlichen Aussehen niemals billig, weil sie mit genug Selbstironie und Skurrilität umgesetzt worden sind.
Liebhaber des schrägen Kino dürfen bei „Truffe“ schreien vor Lachen. Danke an dieser Stelle ans NIFFF, ohne welches der Film bei uns schlicht unbekannt geblieben wäre.