Giana Sisters: Twisted Dreams (Black Forest Games)

Die Schwestern hüpfen wieder

Giana Sisters: Twisted Dreams (Black Forest Games)

1-3-Cute

Die Giana-Sisters sind wieder da – und kommen damit gerade rechtzeitig zum Höhepunkt der Retro-Plattformer-Welle.  SEBASTIAN GEIGER wagte sich ins Traumland von „Giana Sisters: Twisted Dreams“ und forschte nach, ob das neue Abenteuer der Giana Sisters mehr ist, als nur ein Nostalgie-Trip.

25 Jahre ist es her, dass die „Giana Sisters“ den Commodore C64 unsicher machten. Das Spiel – nicht viel mehr als ein Klon des Klassikers „Super Mario Brothers“ – wurde schnell zum Kulthit und ist immer noch eine schöne Erinnerung in den Gedächtnissen der meisten Zocker-Pioniere. Das Jubiläum nahmen die Entwickler von Black Forest Games zum Anlass, eine von den Spielern finanzierte Neuauflage des Klassikers zu programmieren. Die hat nicht mehr viel mit dem einstigen Vorbild „Super Mario Brothers“ zu tun. Dafür ist aus „Giana Sisters: Twisted Dreams“ ein hochmodernes und buntes Jump and Run geworden, das sehr schnell süchtig machen kann.

Giana und ihre Schwester Maria verirren sich nur noch selten in das Traumland, das einst ihr Spielplatz war. Als Maria aber von dem grausigen Gurglewoky entführt wird, wagt sich Giana zurück an den Ort ihrer Kindheit. Doch der Teenager kann nicht mehr viel mit den zuckersüßen Träumen von einst anfangen. Das wirkt sich auch auf ihre Umwelt aus. Giana kann und muss zwischen dem süßen Zuckerland und einer Alptraumwelt hin- und herwechseln, damit sie die anspruchsvollen Plattformrätsel, die ihr das Spiel stellt, lösen kann. Die werden natürlich von Level zu Level schwieriger und sind einer der Gründe, warum man nicht die Finger von „Giana Sisters: Twisted Dreams“ lassen kann. Nur noch das eine versteckte Bonusbild finden. Nur noch den Level etwas schneller durchqueren. Nur noch einmal versuchen, den Boss zu besiegen, ohne dabei zehnmal zu sterben. Die Giana Sisters drücken gekonnt auf die Retrosuchtknöpfe, dass es eine Freude ist. Da stört es auch nicht, dass die Story um Giana und ihre Schwester Marie – wie bei Spielen vor 25 Jahren üblich – eigentlich nicht vorhanden ist. Man ist eh viel zu beschäftigt, durch Kristall-Labyrinthe zu springen, stacheligen Fischen auszuweichen und sich zu wundern, woher die Designer ihre ganzen verrückten Ideen genommen haben.

1-2-Punk

Buntes Alptraumland

In Anlehnung an Spiele wie „Super Meat Boy“ oder „Fez“ ist die Grafik von „Giana Sisters: Twisted Dreams“ bunt und erinnert an eine aktuelle Version zahlreicher Spieleklassiker – ein schöner Gegenpol zu dem Grau in Braun, das inzwischen bei vielen Spielen vorherrscht. Auch der Soundtrack von Komponistenlegende Chris Hülsbeck ist äußerst hörenswert.  Der Komponist und seine Helfer haben dabei im Grunde gleich zwei Soundtracks für dasselbe Spiel geschrieben. Wechselt Giana von der Zuckerwelt in die Welt ihrer Alpträume ändert sich auch die Musik. Die Steuerung von „Giana Sisters: Twisted Dreams“ ist – sofern man ein Gamepad benutzt – flott und sehr präzise.  Nur manchmal verliert man  bei der süßen und vielschichtigen Grafik den Überblick und stürzt mit Giana in einen vermeidbaren Tod. Diese Erlebnisse sind aber selten genug, damit sie nicht weiter ins Gewicht fallen. Vor allem, weil der Rest des Spiels so absolut fair ist. Nie hat man das Gefühl, dass die Spieleentwickler Giana aus purem Sadismus in die Falle gelockt haben. Stürzt die kleine Hupfdohle in den Abgrund, ist das allein die Schuld des Spielers – ein Grund mehr, „Giana Sisters: Twisted Dreams“ wieder und wieder zu spielen. Schließlich will man sich ja von seinen Freunden nicht vorwerfen lassen, sich an so etwas banalem wie einem Jump and Run die Zähne auszubeißen.

Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen.

Spiel: Giana Sisters
Genre: Jump and Run
Entwickler: Black Forest Games
Plattform: Xbox, Playstation 3, PC

Im Netz:

Trailer
Offizielle Seite
Kickstarter-Seite für „Project Giana“

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