Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate (Mercury Steam/Konami)

Umwege erhöhen die Burg-Kenntnis

Castlevania: Lords of Shadow — Mirror of Fate (Mercury Steam/Konami)

Castlevania: Lords of Shadow - Mirror of Fate (Mercury Steam / Konami)

Die Beltmont-Familiensaga wird um eine Erzählung reicher: Im sperrig benamten, Nintendo 3DS-exklusiven Castlevania: Lords of Shadow — Mirror of Fate erzählen Mercury Steam die Vorgeschichte zum 2010 veröffentlichten Konsolen-Titel. Dessen Trademarks bleiben die Macher im Großen und Ganzen treu -. inklusive aller Fehler und dem serientypischen Backtracking, an dem sich Castlevania-Verächter auch 2013 noch abarbeiten werden. VOLKER BONACKER verrät, warum es dennoch kein schlechtes Spiel geworden ist.

Trevor, Simon und Gabriel – was zunächst ein wenig wie die Auflistung der Protagonisten aus GTA V klingt, meint in Mirror of Fate drei Generationen der Vampirjägerfamilie Belmont. Jeden davon übernehmen SpielerInnen, um die Geschichte, die 25 Jahre nach Lords of Shadow (hier unsere Rezension auf Titel-Magazin) spielt, aus unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. Das bringt zwar für jene, die das Konsolen-Game nicht gespielt haben, einen bösen Spoiler mit sich, erlaubt es den Machern aber, die Geschichte mit einigem Tiefgang zu erzählen und darüber hinaus verschiedene Spielmechaniken einzubauen.

There and back again

Schließlich verfügt jeder der drei Belmonts über eigene Spezialfähigkeiten — das simple Peitschenschwingen von einst ist einem Auflevel- und Combo-Ausprobier-Spielplatz gewichen. Man ahnt es bereits: Im Verlauf der Story gesellen sich immer neue Fähigkeiten hinzu, die es Simon und Co. erlauben, zuvor unerreichbare Stellen zu meistern. Blöd nur, dass diese in den meisten Fällen meilenweit zurückliegen. So durchquert man die atmosphärisch in Szene gesetzte Kulisse abermals, um nach langer Suche an kleinere Extras zu gelangen. Dass die zum Vorankommen eigentlich nicht benötigt werden, ist unschön – denn aufgrund des moderaten Schwierigkeitsgrades ist das Spiel auch ohne maximal verlängerten Lebens- oder Magiebalken zu schaffen. Da die Spielwelt aber traumhaft gestaltet ist, durchquert man Burg, Verlies und Höhlen trotzdem gerne ein weiteres Mal. Technisch reizen Mercury Steam den Nintendo 3DS aus: Die 3D-Effekte sind gelungen, der Soundtrack aus der Feder von Oscar Araujo erneut am Besten mit dem Wort „episch“ beschrieben.

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Der Rest ist dagegen bekannte Kost: Angriff, Kombos und Konter spielen sich wie schon in Lords of Shadow. Leider ist das Kampfsystem recht zügig erlernt, auch herausfordernde Rätsel sind Mangelware. Stattdessen sorgen nervige Quicktime-Events dafür, dass der eine oder andere Bossfight zur Nervenzerreißprobe negativer Art wird. Immerhin: Die Endgegner-Kämpfe haben es in sich.

Es bleibt ein Spiel mit Makeln, das vorrangig Bekanntes bietet, aber dank Atmosphäre und erzählerischem Tiefgang dennoch zu begeistern vermag. Vor allem die Spielzeit verdient Lob: Unter zehn Stunden ist Mirror of Fate kaum zu packen. Und danach begeben sich KomplettistInnen dank (vermaledeitem) Backtracking gerne abermals in die Verliese, um ihnen auch noch das letzte Geheimnis zu entreißen.

Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen.

Originaltitel: Castlevania: Lords of Shadow — Mirror of Fate
Plattformen: 3DS
Entwickler: Mercury Steam/Konami
Veröffentlicht von: Nintendo

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