Donkey Kong Country Returns 3D (Monster Games/Nintendo)
Affentheater 2.0
Donkey Kong Country Returns 3D (Nintendo)
Wenn Nintendo etwas kann, dann alte Titel auf neuen Plattformen zu verwursten. Das klingt negativer als es gemeint ist, in Zeiten der (fast) spielelosen WiiU machen aber fast nur Virtual Console Spiele Schlagzeilen. Im Gegensatz zu 103. Auflage alter NES-Klassiker im eShop hat es mit Donkey Kong Country Returns 3D ein recht junger Titel auf den Nintendo 3DS geschafft. NORMAN VOLKMANN nutzte die Gelegenheit, seinen kleinen Handheld von Nintendo aus dem Schrank zu holen und auf Bananenjagd zu gehen.
Im Jahr von Luigi und Jahr 1 der WiiU ist es vor allem der Nintendo 3DS, der sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und neue Spiele um sich versammeln kann. Donkey Kong Country Returns sorgte bereits vor knapp zweieinhalb Jahren für Lobeshymnen und nichts weniger hat auch der kleine dreidimensionale Bruder verdient. Aber der Reihe nach.
Donkey Kong Country Returns ist so ein typischer Nintendo-Plattformer: hat man die Level und die heimtückischen Stellen (und davon gibt es viele) gelernt und gemeistert, funktioniert das Durchqueren der Spielwelten fast automatisch. Ist man gut genug, entwickelt sich aus dem abgehackten „Hier warten und gucken was passiert“ Prinzip eines ersten Spieldurchgangs ein Flow mit dem man durch die Level springen, hangeln und fliegen kann, dass es sich wie eine einzige lange Bewegung anfühlt. Nicht, dass ich das in besonders vielen Stellen des Spiels geschafft hätte, die Möglichkeit bietet sich erfahrenen SpielerInnen aber dennoch. Das Gefühl, es an einigen Stellen so zu schaffen bietet so viel Genugtuung und zeigt wie raffiniert jeder einzelner Level durchdacht und gestaltet wurde.
Tod. Luftballon. Tod. Luftballon.
Der Schwierigkeitsgrad ist durchaus recht gesalzen, allerdings gibt es neben dem klassischen Spielmodus einen neuen, alternativen, der es SpielerInnen beispielsweise ermöglicht, Tränke zu kaufen, die eine erhebliche Hilfe an einigen Stellen darstellen können. In der Regel hat man aber genug Bananenmünzen, um sich ausreichend Luftballons (d.h. Extraleben) zu kaufen — die man an vielen Stellen verzweifelt braucht, wenn man auf der Jagd nach diesem einem Puzzleteil zum 11. Mal in den Abgrund gefallen ist. Ohne je Dark Souls gespielt zu haben, vermute ich, dass der Ansporn ähnlich ist: man weiß immer ganz genau warum man kniffelige Stellen nicht geschafft hat. Die Steuerung ist auf den Punkt und, bis auf das Problem, dass sich meine Hände für den kleinen 3DS oftmals viel zu groß anfühlen — besonders wenn die Schultertasten gebraucht werden — war ich nicht frustriert mit dem Spiel selbst, sondern eher mit meiner Unfähigkeit. Immer und immer wieder.
Mindestens haltbar bis…
Die Bosskämpfe sind da das beste Beispiel und verlassen sich nicht nur auf die Mechanik des mehrmaligen Sprunges auf den Kopf des Gegners. Das mit der „Frische“ ist natürlich so eine Sache: Ja, Donkey Kong Country Returns ist nicht mehr neu. Ja, die Wii hat bereits ein tolles Spielerlebnis geboten. Und ja, da sah es teilweise auch besser aus — gerade, wenn man in einigen Abschnitten auf einem alternativen Weg etwas weiter entfernt ist, scheinen Donkey und Diddy Kong zu Miniaturfiguren zu werden. Trotzdem: DKCR 3D ist so ein Spiel, das der 3DS braucht und etwas von dem der Handheld absolut profitieren kann. Auch in einem Jahr, in dem so viele neue Spiele für die Plattform erscheinen. Es ist ein schönes Feierabendspiel. Für die Zukunft wäre es sicher eine tolle Sache für Nintendo, passende Titel als Cross-Plattform-Titel, also so ähnlich wie es bei Sony läuft, direkt gleichzeitig zu veröffentlichen. Ich jedenfalls hatte großen Spaß wieder in den Dschungel zurückzukehren, auch wenn das diesmal ohne Koop-Partner sein musste.
Bereits erschienen
Originaltitel: Donkey Kong Country Returns 3D
Plattformen: Nintendo 3DS
Genre: Plattformer
Entwickler: Monster Games
Veröffentlicht von: Nintendo