Inside the Indies – Round 1
Inside the Indies – Round 1
New Stuff. Old Stuff. Good Stuff!
The Indies are coming! Zu viele schöne Spiele, zu wenig Zeit und Raum. Deshalb zeigt FRANZISKA BECHTOLD ab sofort und mehr oder minder regelmäßig, was so kreucht und fleucht auf dem Indiependent Games-Markt. Konsole, PC, Ipad, Smartphone – wurscht, hauptsache es flutsch! Heute mit: Spelunky, Teleglitch, Element4l, Kometen und The Strongest.
Ich liebe es, ich hasse es: Spelunky!
Eine Hassliebe ist es in der Tat mit diesem Spiel und mir. Ein rogue-like Platformer, wie er im Buche steht: schnell, abwechslungsreich, böse, dreckig und gemein. Er lockt mich mit zuckersüßer Niedlichkeit und einem gar entspannenden, friedlich gemütlichen Soundtrack. Aber, oh – ich schimpfe und ich wüte. Wäre der Controller nicht geliehen, so wäre er nun gezeichnet von den unzähligen Spiel-Toden durch Stacheln, Schlangen, Spinnen und sonstiges Getier. Eigentlich tötet mich alles und jeder und am häufigsten mein eigener Hochmut – schneller, höher, weiter, und die Olle muss auch noch ins Tor getragen werden, denn das gibt ein Leben? Hätte ich mal bedachter gespielt, wäre ich vorsichtiger gewesen, hätte ich nicht so gierig nach dem letzten Goldstück gelechzt… Hätte, hätte, Fahrradkette. Wie soll ich so den Freunden unter die Augen treten, die täglich mein Leiden im Ranking beäugen? Aber Übung macht den Meister – um besser zu werden, um den großen Olmec zu bezwingen, um das Spiel zu besiegen. Spelunky: Sehr zu empfehlen.
Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen.
Originaltitel: Spelunky
Plattformen: XBL, PSN, PC
Genre: Platformer
Entwickler: mossmouth
Noch mehr Sterberei: Teleglitch!
Noch ein bisschen mehr „rogue“ gefällig? Na gut. Man nehme eine simple Retro-Grafik, wirklich gruselige Monster (allein dieses wuseligen Bewegungen und die Geräusche, die sie dabei machen…) und eine dichte, bedrückende Atmosphäre. Dann entferne man Munition, Übersicht, und Medikits und los geht der Spaß. Von oben gucke ich auf eine verwinkelte Map und lenke ein fast jämmerliches, kleines Figürchen ohne nennenswerte Ausrüstung durch die Räume. Der Puls steigt vor jeder zu öffnenden Tür – sind dort Monster und wenn ja, wie viele? Ruhe bewahren, aus sicherer Entfernung schießen, Munition sparen. Immer am Limit. Wenn man das erste Level einmal geschafft hat, dann hat man einiges geschafft. Nur für die ganz Harten!
Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen.
riginaltitel: Teleglitch – Die More Edtion
Plattformen: PC
Genre: TopDown Thrid-Person-Shooter
Entwickler: Paradox Interactive
http://diemore.teleglitch.com/
Macht schöne Töne: Element4l!
Und noch ein Platformer: Element4l sieht einfach aus. Und schön. Vor allem schön, so smooth und sanft, so beruhigend und unaufgeregt. Aber es ist nicht so leicht, wie ich es erwartet hätte. „It’s harder than it looks“, hat der Entwickler gesagt. Pff, habe ich mir gedacht. Dann bewege ich die kleine Kugel das erste Mal über den Screen, navigiere sie durch den Parkour, lerne die namensgebenden, modifizierenden Elemente kennen, tropfe, düse, schwebe und merke: Nee, es ist nicht so einfach, wie es aussieht. Es erfordert perfektes Timing: Leichtigkeit durch Luft und Schub durch feurigen Antrieb, Schwung durch Masse und Geschwindigkeit durch eisige Oberfläche. Wenn ich die Elemente kenne (und weiß, welche Taste für den schnellen Switch zuständig ist), dann kann ich sie gezielt einsetzen. Ein Lernprozess, der mitunter mühsam sein kann. Ein perfekter Run ist dafür eine tolle Belohnung: Melodisch, fließend und ästhetisch. Aber hier haben wir das Problem – ein perfekter Run ist selbst dann schwierig, wenn ich Keys, Physik und Timing einigermaßen beherrsche. Das ist ein bisschen schade. Aber nur ein bisschen.
Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen.
Originaltitel: Element4l
Plattformen: PC
Genre: Platformer
Entwickler: i-illusions
http://i-illusions.com/element4l/
ZUM MITNEHMEN:
Nicht spielen, genießen: Kometen
Wir lernten uns nur flüchtig kennen, auf dem Notgames Fest in Köln, 2013. Es war eine kurze, aber eindrucksvolle Begegnung zwischen Kometen und mir. Es umgarnte mich mit seinem schönen, hangezeichneten Design und seinen anmutigen, ruhigen Bewegungen. Irgendwie ließ es mich auch später nicht los und so lenke ich schließlich auch auf dem heimischen iPad meinen niedlichen kleinen Kometen von Planet zu Planet, lasse ihn den herumtreibenden Junk aufschnappen, leite ihn durch die Galaxien, immer weiter. Ein Nichtspiel, vielleicht auch ein bisschen Beschäftigungstherapie. Schön ist es allemal!
Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen.
Originaltitel: Kometen
Plattformen: iOS
Entwickler: Erik Svedäng
http://eriksvedang.com/kometen/
Hau se wech: The Strongest!
Ich laufe nun Gefahr, dass Du, lieber Leser, mich für ein bisschen merkwürdig hältst, weil ich Dir dieses Spiel empfehle. Ich versuche es so zu erklären, dass Du nicht denkst, ich spinne. Hier spielst Du einen aufgepumpten Muskelprotz in einer zweidimensionalen Pixelwelt, der sich regungslos in der Bildschirmmitte positioniert und alle vorbeigehenden Menschen weghauen muss. So richtig BAM! Denn er ist The Strongest. Ja, lieber Leser, ich gebe zu – es macht keinen Sinn, es ist repetitiv und es ist zumindest zu einem gewissen Grad moralisch verwerflich. Es sieht aber verdammt noch mal lustig aus. Außerdem gibt es Punktabzug, wenn man Tiere trifft. Ist doch schon mal was. „There is no win, there is no lose. There is punching, and there is strength.“ Entwickler-Zitat Ende. Es wurde alles gesagt.
Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen.
Originaltitel: The Strongest
Plattformen: iOS / Android
Genre: Toilet Games (so sagt es der Entwickler)
Entwickler: Laboratory