Jan Jepsen: „Fortpflanzung folgt“
Erschwerte Bedingungen für eine antarktische Affäre
Jan Jepsen: „Fortpflanzung folgt. Eine antarktische Affäre“ (Roman)
Auf einem Eisbrecher und bei stürmischem Wetter startet Jerk Hansen seine Expedition in die polare Weite. Der Sturm bezieht sich nicht nur auf die Naturgewalten, sondern auch auf Hansens Gefühlswelt.
Von Luzia Zollinger.
Umgeben von Eis und Kälte lernt Jerk Hansen die Biologin und Pinguinforscherin Lisanne kennen. Bereits beim ersten Blickkontakt auf dem Expeditionseisbrecher fühlt sich Jerk von der Australierin magisch angezogen. Ein schlechtes Gewissen hat er nicht, obwohl zuhause seine Frau mit einem kleinen Geheimnis wartet – sie ist schwanger. Dies wird Jerk aber erst im Laufe seiner Reise erfahren.
Wo ist die Spannung geblieben?
Das Thema an sich hätte grosses Potenzial für eine Romanze, einen Abenteuerroman oder gar einen Krimi. Doch es geht in vielen Kapiteln nur um das Eine, nämlich um Sex. Dies könnte prickelnd oder erotisch sein. Aber auch da werden die Leser enttäuscht. Der Text plätschert ohne jegliche Spannung dahin. Die lockere Sprache mag zwischendurch amüsant sein. Das Buch ist aber von der ersten Zeile an voll davon – leider ohne sprachlichen Witz.
In der Danksagung wendet sich Jepsen an seine Mutter: „Und ein ganz besonderer Dank bzw. die Bitte um Nachsicht geht an Anneliese Jepsen, meine arme Mutter, die noch immer darauf wartet, dass ihr Sohn eines Tages mal ein ‚anständiges‘ Buch (à la Fontane) schreibt, das man auch verschenken kann/mag.“
Nach der Lektüre können manche diesen Dank unterschreiben – zumindest für dieses neueste Buch des Deutschen.
Titel: Fortsetzung folgt. Eine antarktische Affäre
Autor: Jan Jepsen
Verlag: Berlin Verlag
Seiten: 384
Richtpreis: CHF 14.90