Carmen Rohrbach: „Solange ich atme“
Lebensgeschichte aus der DDR
Carmen Rohrbach: „Solange ich atme. Meine dramatische Flucht aus der DDR und wie sie mein Leben prägte.“ (Erlebnisbericht)
Angetrieben von dem Wunsch, die Welt zu bereisen, wagt Carmen Rohrbach mit 27 Jahren die Flucht aus der DDR, im Schutz der Dunkelheit über die Ostsee. Zwei Tage und Nächte verbringt sie auf dem Wasser, in ständiger Angst, zu ertrinken oder entdeckt und verhaftet zu werden. „Solange ich atme“ erzählt ihre Lebensgeschichte.
Von Sabine Aregger.
In ihrem autobiographischen Werk beschreibt Carmen Rohrbach ihren dramatischen Fluchtversuch mit ihrem damaligen Freund Jürgen über die Ostsee. Sie war Mitte 20, als sie sich dazu entschied, die DDR auf illegalem Weg zu verlassen. Zwei Tage und zwei Nächte sind sie und ihr Freund mit einem Schlauchbot auf See.
Dramatischer Fluchtversuch
Als sie sich der streng bewachten Dreimeilenzone nähern, tastet sich ein Suchscheinwerfer der DDR-Küstenwache gefährlich nahe ans Boot heran. Der Fluchtversuch droht zu scheitern. Carmen Rohrbach und ihr Freund entscheiden sich, das Boot zurückzulassen und in ihren Neoprenanzügen weiterzuschwimmen. 28 Stunden später treiben sie völlig entkräftet im Wasser und noch immer ist kein Land in Sicht.
Jahre im Frauengefängnis Hoheneck
Ihr Fluchtversuch misslingt, doch ihr Freiheitswille bleibt ungebrochen: Nach zwei Jahren Haft im Frauengefängnis Hoheneck wird Carmen Rohrbach nach Westdeutschland ausgewiesen und macht bald darauf als Dokumentarfilmerin und Reiseautorin die ganze Welt zu ihrer Heimat.
Ein spannendes Buch, das eine noch spannendere Lebensgeschichte erzählt und einem einen Einblick in eine Welt und ein System gibt, welche heute kaum mehr vorstellbar ist. Die Art, das Erlebte in Worte zu fassen, reisst den Leser mit.
Titel: Solange ich atme. Meine dramatische Flucht aus der DDR und wie sie mein Leben prägte.
Autorin: Carmen Rohrbach
Verlag: National Geographic
Seiten: 255
Richtpreis: CHF 21.90