Inside the Indies Round 2: A Maze Special
Inside the Indies – Round 2: A Maze Special
New Stuff. Old Stuff. Good Stuff!
Das A Maze 2014 schloss irgendwann an einem frühen Samstagmorgen im April die Tore. Drei Tage lang wurde Vorträgen gelauscht, ein bisschen getanzt und vor allem gespielt. Die Award-Anwärter hat FRANZISKA BECHTOLD bereits vorgestellt — hier sind fünf Indie-Perlen, die es bei der Ausstellung zu sehen gab.
Im Rahmen der International Games Week wird Berlin einmal im Jahr zum Spieleepizentrum. Während sich beim Gamesfest im Computerspielemuseum Gronkh und Sarazhar tummelten und bei der Quo Vadis genetworked wurde, da gab es auch das A Maze. Hier hat man Lust aufs Spielen und es menschelt gar sehr: Im Vergleich zu 2013 hat sich die Teilnehmerzahl mindestens verdoppelt. Grund genug um neben den Gewinnern (Perfect Woman, Nidhogg, Fjords, Choosatron Deluxe Adventure Matrix) auch die Exhibition einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Deshalb hier meine fünf Lieblinge:
The Artist is Present
Pippin Barr ist bekannt für fast unbezwingbare Kunstspiele. Ancient Greek Punishment, Lo-Fi Dick Fight oder sein neuestes Project Duration haben jeweils eine simple und doch faszinierende Spielmechanik. Duration beispielsweise spielt mit dem Verhältnis vom Spieler zur Zeit, wie ein einminütiges Speed-Date oder ein Labyrinth, für dessen Lösung es einen Monat benötigt. The Artist is present ist das erste Spiel aus einer Reihe von Kunstreflexionen um die Performancekünstlerin Marina Abramovich, deren Projekt „The Artist is present“ im Spiel nachempfunden wird. Ziel ist es, sich ordentlich in die Reihe im virtuellen Museum zu stellen und zu warten, bis man sich Abramovich gegenübersetzen kann. Aber schön aufpassen, wer sich nicht ordentlich anstellt oder gar drängelt, der muss wieder zurück an den Anfang. Dienstags hat das Museum übrigens geschlossen – und somit auch das Spiel.
Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen
Originaltitel: The Artist is present
Plattformen: PC
Genre: Artgame
Entwickler: Pippin Barr
http://www.pippinbarr.com/games/theartistispresent/TheArtistIsPresent.html
Nagual Dance
Im Keller des Urban Spree verwandelten sich die Tanzbewegungen der SpielerInnen in Musik. Nagual Dance basiert auf Kinnectsteuerung und verändert fließend den Beat danach, wie und wohin man sich bewegt. Basierend auf vorhanden Soundfiles elektronischer Natur, kreiert der/die Tanzende eigene Musikstücke, die gespeichert und geteilt werden können. Während Tanzspiele wie Just Dance und Dance Central exakte Bewegungen bewerten, gilt bei Nagual Dance weniger die Genauigkeit als vielmehr Rhythmus und Kreativität. Die Übertragung ist dabei technisch einwandfrei und lässt kaum eine Verzögerung bemerken – selbst, wenn der Raum klein und gesteckt voll ist.
Veröffentlichungsdatum: tba
Originaltitel: Nagual Dance
Plattformen: Kinnect
Genre: Tanzspiel
Entwickler: Nagual Sounds
http://www.nagualsounds.de/products/nagual-dance/
One Game A Month
Jeden Monat ein neues Game rauszukloppen ist wahrlich kein Kinderspiel. Genau dies wurde jedoch von den beiden Herren Benedikt Hummel und Markus Winter mitunter in köstlichen kleinen Browsergames umgesetzt. Beispielsweise Caesar’s Day Off, bei dem SpielerInnen den Römer im Alltag begleiten. Dabei wird einzig mit “Daumen hoch” und “Daumen runter” kommuniziert und Kellner und Supermarktkassiererin den Löwen vorgeworfen. Oder Drop a Beat, Guiseppe!, wo ein untalentierter Pianist allerlei Wurfgeschosse abwehren muss. Ein nettes Projekt, das über die Website frei zugänglich ist.
Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen
Originaltitel: One Game a Month
Plattformen: PC
Genre: Flashgames
Entwickler: Major Bueno
Symmetrain
Kennen wir das noch, diese “Finde den Fehler”-Suchbilder in Omas Illustrierten? Symmetrain für iOS basiert auf ebendiesem Konzept: Ein Zug teil das Display des iPads in zwei Teile während links und rechts die fehlenden Objekte in der Landschaft ausfindig gemacht werden müssen. Klingt einfach, wird aber mit zunehmender Geschwindigkeit immer anspruchsvoller. Die gemütliche Musik und die schöne Grafik sind sehr gelungen und machen Symmetrain zu einem richtig guten Casual Game für unterwegs. Kein Wunder, stammt aus der Feder des Studio Black Pants doch auch das wunderbare Tiny&Big.
Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen
Originaltitel: Symmetrain
Plattformen: iOS
Genre: Puzzlegame
Entwickler: Black Pants Studio
Gang Beasts
Blobby Volley trifft Octodad trifft Wrestling – Gang Beasts war eine Art Straßenfeger beim A Maze und das nicht ohne Grund: Es sind vier ringende Gummibärchen! Dabei wobbeln die Viecher durch U-Bahn-Stationen und Fabrikgebäude, erklimmen Riesenräder und schubsen/ziehen/werfen die Gegner dann gnadenlos in den Tod. Die Steuerung stellt dabei die größte Schwierigkeit dar, denn die Figuren unter Kontrolle zu bekommen braucht einiges an Übung. Eigentlich das perfekte Partyspiel, da es nicht nur süchtig macht und gerne mal einige Stunden ans Gamepad schweißt, sondern wegen der unheimlich komischen Bewegungen auch für Zuschauer gute Unterhaltung bietet.
Veröffentlichungsdatum: Open Alpha
Originaltitel: Gang Beasts
Plattformen: PC, Mac, Linux
Genre: Multiplayer Party-Game
Entwickler: Boneloaf