Ratchet & Clank

Langohr in Space

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Ratchet & Clank sind zurück! Sowohl auf dem heimischen Fernseher als auch auf der Kinoleinwand kämpfen Lombax und Roboter gegen die bösen Blarg und bringen nebenbei einen 3D-Platformer der alten Schule auf die PlayStation 4. NORMAN VOLKMANN sammelte mit seinen neuen besten Freunden abgedrehte Waffen und rettete das Universum. Mal wieder.

Ein Spiel zu einem Film und gleichzeitig ein Reboot einer Spieleserie: Ratchet & Clank hat sich einiges vorgenommen und mit einem gewaltigen Vorurteil zu kämpfen: Spielen zu Filmen wird nicht umsonst immer mit einer gewissen Skepsis entgegengetreten. Doch die aktuelle Konsolenversion von Ratchet & Clank bewirbt nicht nur den gleichnamigen Film erfolgreich, es macht zumindest mir bewusst, wie sehr ich diese Art von 3D-Platformer in den letzten Jahren vermisst habe. Inzwischen scheint es sogar, als sei es der Film, der hinter den Erwartungen blieb.

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Mit Banjo-Kazooie entflammte meine Liebe für 3D-Platformer. Bär und Vogel sind noch immer eine der liebenswürdigsten Paarungen der Spielegeschichte und prägten mich seit dem Nintendo 64. Zwischen ihnen und dem ersten Ratchet & Clank liegen nicht einmal 10 Jahre, dennoch ist die Neufassung des PS2-Klassikers das erste Spiel der Reihe, das ich bislang spielte. Dabei wurde mir schmerzlich bewusst, wie ärgerlich das ist, denn Ratchet & Clank ist vielseitig, ohne überbordend zu sein und ab und an durchaus knifflig, ohne dabei zu schwierig zu werden. Es hat alle Zutaten für ein großartiges 3D-Platformer-Abenteuer der alten Schule. Dazu werden stets charmanter Humor und abgedrehte Waffenkreationen serviert, die inzwischen charakteristisch für das Entwicklerstudio und die Ratchet-Serie sind.

Ratchet und Clank sind auf den ersten Blick ein ungleiches Team, haben aber schließlich doch mehr Gemeinsamkeiten als ihnen bewusst ist. Ratchet versucht seit Jahren, ein Galactic Ranger zu werden: ein Held, der die Galaxie schützt und sich in zahlreiche Abenteuer stürzt. Bislang waren die Bewerbungsversuche und Tryouts des Lombax‘, der für mich wie eine Mischung aus Fuchs und Marsupilami wirkt, nicht von Erfolg gekrönt. Stattdessen verbringt er seine Tage als Mechaniker. Auch Clank, ein kleiner Roboter mit tollem britischen Akzent, der als Mängelexemplar eigentlich nicht aus seiner Fertigungsfabrik hätte entkommen sollen, ist ein Außenseiter. Kurzum: Ein perfektes Team also.

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Gespickt mit witzigen Nebencharakteren und wunderschönen Cutscenes ist die Handlung von Ratchet & Clank nicht nur notwendiges Beiwerk, sondern eine wirkliche Bereicherung des Titels. So werden Absichten von Bösewichten und Schein-Helden schön ins Zentrum gerückt. Doch all das würde nichts nützen, wenn der Titel nicht so wahnsinnig gut spielbar wäre. Mit Rachets Raumschiff kann ich zahlreiche Planeten und damit einzelne Levelabschnitte ansteuern, wann immer ich möchte und dort meine Missionen weiterführen. Jeder Planet ist dabei einzigartig und bietet unterschiedliche Flora und Fauna sowie diverse Herausforderungen, die es optional zu meistern gilt. Dabei können einige Abschnitte oder versteckte Teile der Welt erst mit zusätzlicher Ausrüstung, Upgrades oder speziellen Waffen erforscht werden. Trotz begrenzter Spielwelten gibt es Zahlreiches zu entdecken und auszuprobieren, selbst wenn man einen Planeten wiederholt ansteuert.

Anders als Bär, Vogel oder Klempner werden die Gegner von Lombax und Roboter nicht etwa mit einem beherzten Sprung auf den Kopf besiegt, sondern mit einem Arsenal an Waffen und Gadgets, die ihre Kollegen erblassen lassen würden: seien es eine Diskokugel, die Feinde kampfunfähig macht, weil sie sie zwingt zu tanzen, ein Handschuh, der kleine explodierende Roboter auswirft, oder der Pixelizer, der Gegner in 8-Bit-Versionen ihrer selbst verwandelt. Die Kämpfe sind abwechslungsreich und fordern das Experimentieren mit den Schießeisen. Jedes Exemplar kann dabei immer weiter verbessert werden. Je nach Nutzungsfrequenz werden bestimmte Statuswerte dabei ohnehin verbessert.

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Ingesamt ist Ratchet & Clank herrlich unkompliziert und dennoch von jeglicher Oberflächlichkeit weit entfernt. Abwechslungsreiche Gegnertypen und unterschiedliche Planeten, sowie optionale Nebentätigkeiten geben den SpielerInnen genug zu tun, ohne dabei in die Falle der Reizüberflutung zu tappen, die nahezu jedes Ubisoft-Spiel inzwischen als Feature präsentiert. Ratchet & Clank spielt sich klassisch, ohne altbacken zu wirken, ist witzig und charmant und lässt mich hoffen, dass diese Art von Spiel doch wieder in Mode kommt. Mit dem letztjährigen Kickstarter-Erfolg von Yooka-Laylee bleibt das vielleicht kein allzu frommer Wunsch.

Veröffentlichungsdatum: Bereits erschienen
Originaltitel: Ratchet & Clank
Plattformen: PlayStation 4
Genre: 3D-Platfomer
Entwickler: Insomniac Games
Veröffentlicht von: Sony

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