Der Schlüssel zu einem glücklichen Leben

Optimismus und wie man ihn in sein Leben bringen kann

Fühlen Sie sich öfters ausgelaugt und scheint es Ihnen, als können Sie nie Ihre Ziele erreichen? Das Leben ist so grau und Sie finden keinen Ausweg? Dann könnte der Optimismus die Lösung für Ihre Probleme sein.

Ist Ihr Glas halb voll oder halb leer? Diese Frage wurde Ihnen wahrscheinlich schon oft gestellt. Die Antwort darauf soll Auskunft geben, ob Sie ein Optimist oder ein Pessimist sind. Um aber herauszufinden, was für eine Grundhaltung Sie gegenüber dem Leben haben, braucht es schon mehr als nur ein Glas Wasser. Denn Menschen sind nicht entweder das eine oder das andere Extrem, sondern meistens etwas von beidem. So kann ein Mensch zu einer privaten Beziehung eine pessimistische Einstellung haben, hingegen schaut er sehr optimistisch in seine berufliche Zukunft.

Wer optimistisch ist, profitiert davon in mehrfacher Hinsicht.
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Auch kann die innere Grundhaltung je nach Lebensphase variieren. So ist beispielsweise ein Mensch als Kind sehr optimistisch, dann als Jugendlicher sehr pessimistisch und als junger Erwachsener wiederum sehr optimistisch. Um herauszufinden, ob man eher ein Pessimist oder ein Optimist ist, sollte man in sich gehen und beobachten welche Gefühle im Alltag überwiegen. Sind es eher die positiven oder die negativen Gedanken, die den Kopf füllen?

Was sind Optimismus und Pessimismus?
Der Optimismus ist eine positive, innere Grundhaltung, die ihren Fokus stets auf das Gute lenkt. . Auch bei negativen Erfahrungen in einem bestimmten Bereich, bleibt der Optimist stets zuversichtlich und erwartet, dass sich alles zum Besseren wendet. Der Optimist hat ein positives Selbstbild und traut sich Herausforderungen eher zu. Dieser Optimismus betrifft nach Tali Sharot (siehe Haupttext). den Optimisten selbst und sein Umfeld, nicht unbedingt aber weniger nahe Menschen oder die allgemeine Lage.
Ein Grund für den Optimismus in eigener Sache ist: Menschen halten sich selber für talentierter, schlauer und fähiger als der Durchschnitt und schätzen zum Beispiel auch ihre Lebensdauer als überdurchschnittlich ein.
Hingegen ist der Pessimismus eine innere Grundhaltung ohne positive Erwartungen und Hoffnung. Der Pessimist richtet seinen Fokus auf die schlechte Seite der Dinge. Bei einer negativen Erfahrung in einem bestimmten Bereich befürchtet und denkt der Pessimist, dass es auch beim nächsten Mal wieder so wird

Begriffsherkunft
Der Begriff Optimismus leitet sich vom lateinischen Wort Optimum ab und bedeutet „das Beste“. Der Begriff Pessimismus leitet sich vom lateinischen Wort Pessimus ab, dem Superlativ von Malus ist, was „schlecht“ bedeutet.

Fest steht: Wer gut über sich denkt, fährt besser. Denn wenn eine optimistische Person scheitert, kann sie ohne Weiteres sagen: nächstes Mal läuft es besser – weil das Scheitern war ja nicht (ausschliesslich) ihre Schuld.

Wie sich Optimismus auf die Gesundheit auswirkt
Untersuchungen haben gezeigt, dass Optimisten tatsächlich gesünder und länger leben als Pessimisten. Ein Team um Lewina Lee von der Boston University of Medicine stellte zum Beispiel 2019 in einer Studie fest, dass sehr optimistische Frauen im Schnitt ca. 15 Prozent länger lebten, als pessimistische. Bei Männern war der Unterschied mit etwa 11 Prozent etwas geringer.

Lee nutzte zwei Datenbanken, in denen seit Jahrzehnten die Krankengeschichten bestimmter Berufsgruppen gespeichert wurden: Die Nurses’Health Study (NHS) und die Veterans Affairs Normative Aging Study (NAS). Dadurch bekamen die Forscher Informationen über die Lebensführung und dem Gesundheitszustand von fast 70’000 Krankenschwestern und 1429 Veteranen.

Als Mass für den Optimismus diente bei der Studie mit den Krankenschwestern der sogenannte „Revised Life Orientation Test“ (LOT-R). Bei der Veteranenstudie wurde eine Optimismus-Pessimismus Skala eines Persönlichkeitstests benutzt, den die Teilnehmer ausführten. Anhand der Resultate wurde bewertet, wie stark optimistisch die Teilnehmer waren.

Bei beiden Testmethoden wurden Fragen zur Lebensführung und -einstellung, sozialer Hintergrund, Ernährungsgewohnheiten u.ä. gestellt. Die Studie von Lewina Lee weist darauf hin, dass eine optimistische Haltung erlernbar ist. Damit ist der Optimismus eine wichtige psychosoziale Ressource, um die Lebenserwartung von Menschen zu erhöhen.

Auswirkungen auf Herz und Hirn
Auch wirkt sich Optimismus auf die Herzgesundheit aus. Alan Rozani, Professor am Mount Sinai Hospital in New York und sein Team untersuchten 15 Studien aus verschiedenen westlichen Ländern. Die Ergebnisse zeigten, dass Optimisten ein reduziertes Risiko für sogenannte kardiovaskuläre Ereignisse haben. Darunter versteht man: Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankung, nicht-tödlicher Herzinfarkt, Schlaganfall oder Angina pectoris. Je positiver die Einstellung des Menschen, desto geringer waren die Risiken für diese Herz-Kreislauf-Störungen

Das kann ursächlich daran liegen, dass Optimisten bewusst auf ihre Gesundheit achten, indem sie sich ausgewogen ernähren und sportlich aktiv sind. Dies auch weil sie grundsätzlich motivierter sind: Sie sind eher der Ansicht, dass ein gesunder Lebensstil auch tatsächlich eine positive Wirkung hat. Aber es könnte auch umgekehrt sein: Wer sich gesund fühlt, schaut optimistischer in die Zukunft als ein Kranker.

Die Gründe, warum Optimisten tendenziell gesünder sind, scheinen vielfältig und komplex. Um den Mechanismen auf die Spur zu kommen, schauten Neurobiologen mit ihren Maschinen (zum Beispiel Magnetresonanztomographen) in unsere Gehirne – und wurden fündig: Bestimmte Strukturen in unserem Denkorgan, sind bei optimistischen Gedanken aktiver. Dies zeigte eine Untersuchung von Tali Sharot und ihrem Team an der Universität New York bereits 2007.

Bei der entdeckten aktiven Region handelt es sich um die Amygdala und eine benachbarte Hirnregion, den sogenannten „rostralen anterioren cingulären Cortex“, kurz rACC. Das ist der vordere Teil des ACC. Und dieser ist vermutlich mit zuständig für die Regulierung autonomer Prozesse, wie Blutdruck, Herzfrequenz und die emotionale Bewertung von Schmerz.

Nach wie vor sind aber nicht alle Mechanismen bekannt, welche dazu führen, dass zuversichtlichere Menschen wahrscheinlich länger und gesünder leben. Dennoch würde es sich lohnen, deshalb optimistischer durchs Leben zu gehen.

Tipps um mehr Optimismus in Ihren Alltag zu bringen
In erster Linie ist es wichtig, immer das Gute in den Dingen zu sehen. Selbst wenn etwas Negatives passiert, soll man eine positive Schlussfolgerung daraus ziehen. Wenn ein Pessimist entlassen wird, so macht er sich in erster Linie Sorgen: Wie soll ich nur all meine Rechnungen bezahlen? Was werden meine Freunde denken?

Der Optimist hingegen denkt in der gleichen Situation: „Jetzt habe ich die Chance einen neuen Job kennen zu lernen.“

Ersparen Sie sich zeitraubendes Grübeln
Auch in weniger extremen Lebenslagen ist es stets wichtig, mit positiven Gedanken an die Situation heran zu gehen. Ein klassischer Fall: wenn eine angeschriebene Person nicht auf eine Nachricht antwortet, verfallen Viele auf negative Gedanken: Mag die Person mich nicht mehr? Habe ich etwas falsch gemacht? Ist ihr etwas zugestossen? Doch in Wahrheit hat sie wohl bloss vergessen zu antworten oder ist gerade sehr beschäftigt.

Dass wir in manchen Situationen etwas zu optimistisch sind, sollte uns aber auch bewusst sein. Gelingt uns dies, führt es zu realistischeren Einschätzungen, was oft hilfreich ist. So lassen wir uns nicht auf finanzielle Abenteuer ein oder gehen nicht ohne Regenschirm aus dem Haus.

Geniessen Sie es
Denken Sie daran, dass Sie nur einmal leben und nur einmal die Chance haben das alles hier zu geniessen. Gehen Sie mit einem Lächeln durchs Leben und tun Sie, was Ihnen guttut. Lassen Sie sich nicht von anderen Menschen und deren Negativität unterkriegen. Sie haben die Kraft, die Dinge zu erreichen, wenn Sie mit voller Überzeugung an sie heran gehen. Stehen Sie nun auf und zeigen Sie der Welt, was für ein Sonnenschein Sie sind.

Optimismus: der Schlüssel zum Glück
Bild: Jill Wellington auf Pixabay

Literatur zum Thema

Jens Weidner, Optimismus – Warum manche weiter kommen als andere, Campus, 2017.
In Jens Weidner’s Buch werden fünf zentrale Optimismus-Typen erwähnt, worunter nur einer zu persönlichen Erfolg führen soll.

Eva Wlodarek, Vertage nicht dein Glück, ändere dein Leben, Selbst publiziert
In diesem Buch sind Anregungen und konkrete Anleitungen für fünf Lebensbereiche. Diese dienen dazu, ein noch viel glücklicheres Leben zu leben.

Lewina O. Lee, Peter James, Emily S. Zevon, Eric S. Kim, Claudia Trudel-Fitzgerald, Avron Spiro III, Francine Grodstein, and Laura D. Kubzansky. Optimism is associated with exceptional longevity in 2 epidemiologic cohorts of men and women. (Link zu pdf)

Studie von Tali Sharot zu Gehirnaktivität und optimistischen Gedanken

Im Netz

Wir sind zwar oft zu optimistisch, aber das ist gut für uns.
Ein Video zu einer Studie, welche gezeigt hat, dass Optimismus aktiv die Herzgesundheit eines Menschen verbessern kann.
Video von Eva Wlodarek: Was bringt es, optimistisch zu sein?

Optimismus und Gesundheit, Harvard Medical School

Beitragsbild: Magic Creative auf Pixabay





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